Siebenzeit
Filigrane Fäden
verweben
die Kühle der Nacht
mit der erwachenden Sonne
Tautropfen glitzern im Gras
bevor sie in der Kuh verschwinden
Über dem Fluss wallen Nebel
und die Sonnenstunden gehen zur Neige
Ich werde Sommersprossen pflücken
und sie zwischen den Seiten
dicker Schmöker konservieren
Zu gegebener Zeit
verziere ich mit ihnen
meine novemberblasse Nase
Es ist Zeit zum Sieben:
Belanglose Routine
und eintöniger Regen
fallen durch das Raster.
Hängen bleiben
Herbstmond, Tagundnachtgleiche
Morgenglut in kalter Luft
Kastanienbraun glänzende Früchte eines Sommers
von flinken Eichhörnchen geschält
Ofenwarme Apfelkuchen
und der Duft
der immer wiederkehrenden Vergänglichkeit
© rv 21. September 2007