Sternenstaub
Beschleunigte Teilchen auf ihrem Weg durch Raum und Zeit
Unendlichkeit
im Fegefeuer eines untergehenden Sterns
Verglühen...
und dennoch bleibt etwas,
bewegt sich im Fluss.
Winzige Zeitreisende im Universum
bewahren die Erinnerungen an Vergangenes in sich.
Hin und wieder finden sie andere winzige Partikel,
sammeln und verdichten sich zu Materie,
zu einem neuen Stern,
der hell im Universum strahlt,
bis irgendwann auch seine Zeit
vorbei ist und er vergeht
weil seine Energie erlischt oder er explodiert
und Abermillionen Teilchen ins All schleudert
jedes für sich allein
auf seinem Weg zu neuen Zielen
oder auch im Nichts umherirrend,
um von einem schwarzen Loch verschlungen zu werden.
Das Universum fügt immer wieder Teilchen zusammen.
Sie bilden Ruß auf der Fensterbank oder aber
Goldkörnchen zwischen Kieselsteinen im reißenden Fluss.
Und manchmal findet ein Teilchen ein ihm seit Urzeiten
vertrautes Stückchen Materie.
Sie verbinden sich innig miteinander,
so dass ihre beiden Seelen Hand in Hand
ein Stück des Weges durch Raum und Zeit
gemeinsam wandern können
[rv, Mai 2004]