Freestyle libre - Flash Glukose Messsystem

 

 

Mein GdB

(Grad der Bekloppstheit)

kann nun punktgenau mit einem Sensor bestimmt werden.

Gestern (25. März 2017) war mein erster Tag mit meinem Freestyle libre, auf den ich schon so lange sehnsüchtig gewartet hatte. Dieses Blutzucker-Messsystem bietet eine kontinuierliche Glukosebestimmung. Ein Sensor wird am Oberarm fixiert. Das integrierte Filament misst den Glucosegehalt des  Gewebs-wassers im Unterhautfettgewebe. Mit einem Lesegerät werden die Werte gescannt. Dieses Lesegerät liefert nicht nur umfangreiche Daten über die aktuellen Blutzuckerwerte und ihren Verlauf während der letzten Stunden, sondern auch über die voraussichtliche Tendenz. Diese Informationen sind von unschätzbarem Wert für die Verhinderung von Hypo- und Hyperglykämien sowie für die Therapiebeurteilung und -optimierung.

 

Meine kranke Kasse (TK) sah zunächst nicht ein, sich an den Kosten für den Freestyle libre zu beteiligen und so waren einige Widersprüche meinerseits sowie ein überzeugendes Telefonat meines Diabetologen in meinem Beisein (er grinste während dieses Gesprächs süffisant in meine Richtung) notwendig, bis sie schnallten, dass alle Indikationen auf mich zutreffen und sie daher - eigentlich - die Kosten sowieso übernehmen.

 

Den Sensor hatte ich mir schon am Freitagabend in den Oberarm gerammt und brav mehrere Stunden gewartet. Allerdings war mir entgangen, dass das Teil zunächst mit dem Lesegerät aktiviert werden muss, bevor es eine Stunde dauert, bis Werte abgelesen werden können. Der Scanner muss sich zunächst an das zu beurteilende Unterhautfettgewebswasser "gewöhnen". Egal, ich aktivierte den Sensor vor dem Schlafengehen und pennte zunächst ein paar Stunden. Gegen 04:30 Uhr wurde ich wach und beschloss, komfortabel meinen BZ-Gehalt zu bestimmen. Seltsamerweise spuckte das Freestyle libre 40 mg/dl aus. Ich fühlte mich aber ganz und gar nicht unterzuckert, und so maß ich blutig. 90 m/dl war die Antwort meines Bayer Compact. Das passte schon eher. Enttäuscht nahm ich mir vor, die Gründe für diese Differenz später zu eruieren und schlief daraufhin weiter.

 

Bei der Ursachenforschung für die Differenz wurde ich gestern im mitgelieferten Handbuch nicht fündig, ebenso wenig auf der Webseite von Abbott. Drum fragte ich google und habe auf diese Weise den genialen Pep me up - Blog gefunden. Und habe mich erst einmal so richtig festgelesen. Ich danke Steffi herzlich für all die nützlichen Infos, die mir in meiner Unsicherheit gestern richtig gut weitergeholfen haben. Ich habe ihren Rat, dem Sensor erst einmal mindestens einen Tag Zeit zu lassen, befolgt, obwohl Geduld und Gelassenheit so gar nicht zu meinen Tugenden zählen :-)

 

Heute sind die Differenzen zwischen Freestyle- und blutiger Messung längst nicht mehr so groß. Ich bin begeistert von der Vielzahl der Möglichkeiten, die vielen Informationen, die der Freestyle mir bietet, sinnvoll zu nutzen. Am meisten hatte ich mich auf die Tendenzpfeile, die das Lesegerät anzeigt, gefreut. Sie zeigen mir nicht nur einen statischen Einzelwert, wie die bisherigen Blutzuckermessgeräte, sondern zusätzlich die Richtung, in die sich der Blutzucker bewegt.

 

Genau das hatte mir bisher gefehlt... LIBRE, jawull. Das Teil gibt mir tatsächlich noch mehr Freiheit als die, die ich mir in den vergangenen fast 33 Jahren mit dem Typen bereits heraus-genommen und/oder erkämpft habe. Schließlich lebe ich weder für noch gegen den Typen, sondern (wohl oder übel) mit ihm.